Der „Gefechtsturm IV“ in Hamburg hat eine lange Geschichte. Der Hochbunker wurde während des Zweiten Weltkriegs errichtet. Zwischen 1942 und 1943 bauten Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene das massive Bauwerk, das ursprünglich als Luftschutzbunker für bis zu 25.000 Menschen konzipiert war. Mit seinen dicken Betonwänden und einer Fläche von etwa 75 mal 75 Metern zählt der Hochbunker zu den größten Schutzbauten seiner Art in Deutschland. Der Bau des Bunkers war Teil der nationalsozialistischen Strategie, die Zivilbevölkerung vor den intensiven Bombenangriffen der Alliierten zu schützen.
In den Jahrzehnten nach dem Krieg stand der Hochbunker lange Zeit leer und wurde nur sporadisch genutzt. Erst in den 1990er Jahren begann eine neue Ära für das imposante Bauwerk. Künstler und Kulturschaffende entdeckten den Bunker für sich und verwandelten ihn nach und nach in einen Ort für kreative und kulturelle Aktivitäten. Jetzt hat der Riesen-Klotz etwas auf sein Dach bekommen. Anfang Juli 2024 wurde der Hochbunker auf St. Pauli in Hamburg für Besucher geöffnet. Erste Gäste warteten bereits um 8.30 Uhr auf Einlass. Das neue Highlight des einst schmucklos-grauen Beton-Monsters: Ein terrassenförmiger Dachgarten mit Restaurant, Hotel und einzigartigem Panoramablick über die Hansestadt!
„Gefechtsturm IV“: Vom Bunker zum Hotel
Das Hotel auf dem Hochbunker bietet 134 Zimmer, die einen beeindruckenden Blick auf den Hamburger Michel und die Skyline der Stadt bieten. Der ursprünglich 38 Meter hohe Flakbunker wurde zwischen 1942 und 1944 von Zwangsarbeitern errichtet und sollte 25.000 Menschen Schutz bieten. Nach dem Krieg zogen verschiedene Medienunternehmen ein, und 2019 begann schließlich der Umbau: Der Bunker wurde um fünf Etagen auf 58 Meter erhöht. Dort zog nun das Hotel „Reverb by Hard Rock“ ein, das zur US-Kette gehört, die weltweit die legendären „Hard Rock Cafés“ betreibt. Das Hotel ist erst das zweite der Amerikaner, das erste Haus eröffnete in Atlanta, Georgia. Die 134 Zimmer werden derzeit ab 165 Euro angeboten.
Mit dem „Bergpfad“ auf den Dachgarten
Das Dach und die Fassaden wurden seit 2022 mit Bäumen, Sträuchern und anderen Pflanzen begrünt – als natürliche Klimaanlage. Der Dachgarten mit 4700 Pflanzen ist von außen über den sogenannten Bergpfad erreichbar. Besucher können in der Bar „Karo & Paul“ auf mehreren Ebenen Getränke, Snacks und Musik genießen. Auch das Café „Constant Grind“ und das Restaurant „La Salsa“ mit Show-Küche bewirten die Gäste.
Ein Bunkerdach wird grün
Im Inneren des ehemaligen Hochbunkers findet man auch eine moderne Mehrzweckhalle mit Platz für 2200 Zuschauern.
Nach fünf Jahren Bauzeit ist der neue „Grüne Bunker“ ein echter Hingucker und begeistert Hamburg. Die Aufstockung und die Begrünung des Kolosses neben dem Millerntor-Stadion des FC St. Pauli sollen rund 60 Millionen Euro gekostet haben. Trotz des stylischen Umbaus soll der Hochbunker ein Ort des Gedenkens bleiben. Es gibt ein Info-Konzept, das an die Geschichte des Nazi-Bauwerks und das Leid der Zwangsarbeiter erinnert, die den Bunker während der NS-Zeit errichten mussten.
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