NFTs sind aktuell in aller Munde. Mit digitalen Kunstwerken verdienten Künstler in den vergangenen Monaten teilweise Millionen und sorgten weltweit für Schlagzeilen. Es scheint erst der Anfang eines neuen Hypes zu sein.
Man stelle sich einmal vor, zu Zeiten der Mona Lisa hätte es die Möglichkeit geben, das Meisterwerk einfach mit einem Fingerschnippen zu kopieren, ohne dass man anschließend einen Unterschied zwischen dem Original und der Kopie erkennen kann. Eine solche Möglichkeit hätte praktisch ausgeschlossen, dass die Mona Lisa jemals seinen heutigen Wert erreichte. Vermutlich würde heute sogar kaum noch jemand wissen, was eigentlich das Original ist. Digitale Künstler standen seit vielen Jahren genau vor dieser Herausforderung. Warum sollten Kunden etwas kaufen, dass einfach jeder kopieren könnte? Der NFT scheint dieses Problem nun zu lösen und trifft nicht nur bei Künstlern auf reges Interesse, sondern sorgt auch für einen Millionenmarkt.
Was genau ist eigentlich ein NFT?
NFT steht für non-fungible Token und bedeutet im Grunde, dass ein digitales Gut einen eindeutigen Identifizierungscode erhält, sodass man ein Original genau von einer Kopie unterscheiden kann. Mit der Hilfe eines NFT lässt sich also beispielsweise ein digitales Bild kennzeichnen. Wird dieses dann verkauft, weiß der Besitzer anhand des Codes, dass er das Original hat. Zwar können andere Nutzer immer noch digitale Kopien anfertigen, dieses sind aber ohne den Code immer als solche identifizierbar. Gespeichert werden die Codes in der sogenannten Blockchain, die vor allem durch Kryptowährungen bekannt ist. Diese Verbindung sorgt auch dafür, dass der Handel von NFTs häufig über Kryptowährungen erfolgt. Aber NFTs gibt es in vielen Formen, manche kombinieren NFTs mit Spielen, wie das Spiel Waxel World. Dort kämpft man mit NFT-Ninjas um Erfolge in einer virtuellen Welt.
Die teuersten NFT-Werke und ihre Künstler
Wer sich jetzt denkt: „Naja aber warum sollte irgendjemand für ein digitales Bild viel Geld bezahlen, wenn man es immer noch kopieren kann“, der dürfte vermutlich überrascht sein, welche Beträge so manche Menschen für NFTs ausgeben. Die Rekordsumme liegt bei stolzen 69 Millionen Dollar. Diese Summe erzielte eine Collage des Künstlers Mike Winkelmann bei einer Versteigerung. Winkelman hatte sein 2007 über 5000 Bilder auf Tumblr veröffentlicht und diese schließlich zu einem Bild zusammengefasst, das einem Bieter fast 70 Millionen Dollar wert war.
Ein NFT beschränkt sich dabei wohlgemerkt nicht nur auf Bilder. Auch Musik oder digitale Gegenstände in Computerspielen können ein NFT sein. Selbst ein Tweet hat das Potenzial, für Millionen verkauft zu werden. Allerdings muss jetzt niemand loslaufen und seine Twitter-Timeline bei Ebay reinstellen. Natürlich sorgt nicht jeder Tweet für ein hohes Interesse. Im konkreten Fall handelte es sich um den allerersten Tweet überhaupt, der von Twitter-Mitbegründer Jack Dorsey abgesetzt wurde. Dieser versteigerte ihn für 2,9 Millionen Dollar.
Im Bereich Musik ist 3LAU seit einiger Zeit groß im Geschäft. Der Künstler war einer der ersten, der Musik in NFT-Form verkaufte und dies mehr als erfolgreich. Mittlerweile hat er über 12 Millionen Dollar mit seinen Werken eingenommen und es spricht wenig dafür, dass es in den kommenden Jahren nicht noch die eine oder andere Million dazu kommen wird.
Lohnt sich die Investition in NFTs?
Bei einem Hype, wie ihn gerade NFTs erfahren, stellen sich natürlich viele Menschen die Frage, ob sie nun ebenfalls in die digitalen Kunstwerke investieren sollten. Letztendlich ist dies wie bei allen Investitionsvarianten ein Thema, dass sich jeder genau überlegen sollte. NFTs funktionieren gewisserweise wie der Kunstmarkt. Sie generieren also ihren Wert nicht unbedingt aus Qualität, eingesetzten Materialien oder Wirtschaftsfaktoren, sondern daraus, wie viel jemand bereit dafür ist auszugeben. Von daher sollten sich Interessenten auch etwas mit der Thematik beschäftigen und nicht einfach wild einen NFT nach dem anderen kaufen. Auch auf dem digitalen Kunstmarkt gilt, gut informiert ist gut investiert.
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